Das Geschäftsfeld der Online-Plattformen für billige Texte (textbroker.de, content.de und andere) funktioniert nicht mehr. Ganze Auftragssegmente brachen zuletzt weg. Der Grund sind KI-Tools für Texterstellung wie beispielsweise ChatGPT, die sich vom unteren Qualitätsniveau rasant in Bereiche mit höheren Anforderungen ausbreiten. Lassen sich damit tatsächlich Kosten sparen? Und genügen die Ergebnisse hohen Ansprüchen?
Ich bin technikaffin, beobachte die Entwicklung seit Jahren, probiere immer wieder selbst aus und habe auch versucht, die KI zum Partner zu machen. Die Idee: Texte mit niedriger Komplexität an KI auszulagern, um mehr Durchsatz zu erzielen. Das Ergebnis: Noch nie habe ich einen mithilfe von KI-Tools erstellten Text an einen Kunden weitergegeben. Die so erstellten Texte sind einfach nicht gut genug.
Als ich mich als Texterin selbstständig gemacht habe, bin ich so angetreten: dass ich stets beste Qualität liefern möchte. Und ich bin inzwischen wieder überzeugt davon, dass meine Expertise auch in Zukunft noch gebraucht wird – KI hin oder her.
Ich habe Kunden, die selbst mit ChatGPT und Kollegen experimentiert haben und nun doch wieder lieber mich bezahlen. Auch wenn die Entwicklung schnell voranschreitet, so wird KI niemals die Feinheiten hinbekommen, die Texte(r) auf höchster Qualitätsstufe auszeichnet: die situativ passende Stilistik, Humor, das wirklich geeignete Zitat usw. Das hat viel mit Empathie und Emotionen zu tun, und die sind bis auf Weiteres organischen Lebewesen vorbehalten.
Noch ein Einwand, der für alle wichtig ist, die (auch) ein Online-Business betreiben: Bei Google führen KI-generierte Texte zur Abwertung im Ranking. Zwar ist es momentan noch etwas knifflig, automatisiert KI- von menschengemachten Texten zu unterscheiden. Doch die Techniken werden besser. Ich erinnere mich an die Frühzeit von SEO-Texten, als es eine kurze Zeit lang genügte, Keywords so häufig wie möglich auf eine Seite zu packen, um ein gutes Ranking zu erzielen. Diese Zeiten sind längst vorbei. Auch wenn Keywords weiterhin wichtig sind, so können die Suchmaschinen inzwischen doch ganz gut unterscheiden, ob ein Text für den menschlichen Leser geschrieben wurde und ihm relevante Informationen vermittelt, oder ob stupides „Keyword stuffing“ mit Blick auf die Suchmaschine betrieben wurde, um die Platzierung im Ranking künstlich nach oben zu treiben.
Ähnlich scheint das Katz- und Maus-Spiel nun bei KI-generierten Texten zu laufen. Wenn ich vorausblicke, bin ich mir sicher: Mit richtig guten und von Menschen geschriebenen Texten sind Kunden besser beraten als mit der schnellen Kostenersparnis, die später teuer zu stehen kommt.
Sehen Sie das anders? Haben Sie vielleicht selbst schon gute Erfahrungen mit KI-generierten Texten gemacht? Schreiben Sie mir gern, ich freue mich auf den Austausch!